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Kloster

Mit der ortsmässigen Bezeichnung «Frienisberg» (ursprünglich Kloster «AURORA» = Morgenröte, Kirche gegen Osten ausgerichtet) ist unweigerlich auch eine weitreichende und bedeutsame Geschichte und Kultur verbunden, welche bis ins Gründungsjahr 1131 zurückverfolgt werden kann. Bis ins frühe 16. Jahrhundert entsprach Frienisberg einem verbreiteten Typus der Zisterzienserklöster.

Nach der Reformation um 1528 liess Bern die für die neue Funktion als Landvogtei wenig brauchbare Klosterkirche weitgehend abbrechen. Die Konventgebäude und das Hospital dagegen eigneten sich für die neuen Zwecke sehr gut. Zu grösseren Umbauten kam es erst in der Mitte des 17. Jahrhunderts: der Kreuzgang wurde abgebrochen und durch das zweigeschossige Korridorgeviert ersetzt. Von 1680 bis 1787 erfolgten Umbauten der Gesamtanlagen im heute ablesbaren Barockstil. Weitere massive Eingriffe in die Bausubstanz erfolgten in den Jahren 1890 bis 1922 und 1952 bis 1977. 

Im 17. Jahrhundert, zur Zeit der Landvogtei, waren das Auditorium/Parlatorium und das anschliessende Treppenhaus zusammengefasst und zur Bäckerei umgebaut worden. Zum Schutz der Holzdecke wurde über dem Backofen ein urtümliches Backsteingewölbe eingezogen. Aus statischen Gründen mussten damals unter Einbezug einer mittelalterlichen Säule zwei Stichbögen errichtet werden, die heute noch wesentliche Elemente des Parlatoriums darstellen und ihm die besondere Ausstrahlung verleihen. 

Damit der heute profan wirkende Raum an Sinnlichkeit und sakraler Ausstrahlung gewinnt, sind entsprechende gestalterische Massnahmen eingeleitet worden. Der historisch bedeutsame Raum soll zu innerer Einkehr, zu vertieften Gesprächen, zu Diskussionsrunden im Sinne von Erfa-Gruppen einladen und dazu beitragen, ein Stück Kulturgut von Frienisberg zu erhalten. 
  
Das Parlatorium soll zudem dem besinnlichen Pilgerer auf den Klosterwegen Meikirch - Frienisberg, Schüpfen - Frienisberg und Seedorf - Frienisberg als Ort der Musse und der Stille zur Verfügung stehen. Die Sanierung und entsprechende Beschilderung der Klosterwege veranschaulicht im Weiteren die engen Beziehungen unserer Institution zu den Kirchen unserer Nachbargemeinden.